Mandoline 2004

Anfang Januar traf ich Anke, eine Bekannte und brach in Tränen aus als sie mich auf Mandoline ansprach. Ich schilderte ihr die Situation. Sie hatte auch schon einiges mitbekommen und sich so ihre Gedanken über meine Lage gemacht. Sie riet mir, mein Pferd sofort aus dieser angespannten Situation zu befreien und sie erst einmal auf die Weide zu stellen damit sie wieder zu sich käme. Daraufhin beschloss ich meinem Pferd eine Auszeit zu geben und suchte einen Offenstall mit ganzjährigem Weidegang. 

Durch Anke fand ich den Stall Matthias Müller in Falkemich, bei Overath. Dort hatte ich die Wahl zwischen Box mit Paddok, oder Gruppenhaltung im Offenstall. Nicole und Mattias, die Stallbesitzer waren mir sehr sympathisch, der Stall und die Weiden so pferdefreundlich, dass ich sofort zusagte. Anke hatte gerade ihre Ponys dort eingestellt. Zur Eingewöhnung kam Mandoline erst einmal in eine Box mit Paddok. Wir ließen sie erst einmal ganz in Ruhe. Bereits nach 2 Wochen war sie wieder umgänglicher und konnte zügig in die Herde integriert werden. Ich konnte auch wieder mit ihr im Gelände spazieren gehen.

Sommer 2004

Mein damaliger Reitleher Klaus fuhr mit seinem Fjordpferd Hastur auch Kutsche. Mandoline hatte den Feldtest und war somit auch eingefahren. In meiner damaligen Naivität, ging ich davon aus, dass sie dann auch fahrbereit wäre. Klaus hatte seine Kutsche und Geschirr vor Ort, so daß wir Mandoline eines schönen Sommertages anspannten. Anschirren war gar kein Problem. Wir fuhren los und Mandoline war total entspannt und willig. Der Weg ging bergab und war geschottert, so wie das bei uns im Bergischen Land fast überall der Fall ist. Als Klaus zum ersten Mal die Bremse betätigte und es auf dem Schotter ein Geräusch gab, startete Mandoline durch als wären tausend Höllenhunde hinter ihr her. Zu bremsen war sie auch nicht mehr. Klaus fuhr sie dann geradewegs in ein Gebüsch, das netterweise schön dicht,genau da stand wo wir es brauchten. Auf den Fotos gut zu sehen: nach der Fahrt nicht mehr ganz so glücklich wie zu Beginn...

Mandoline genießt jetzt ihr Leben mit Kontakt zu Artgenossen und genügend Auslauf durchs ganze Jahr hindurch. Die Kinder kommen prima mit ihr zurecht, meine Tochter hat sogar schon vereinzelt Reitstunden auf ihr. Die Entscheidung für artgerechte Haltung habe ich nie bereut. Die Verhältnisse für die Pferde können kaum besser sein und Nicole und Matthias sind stets bemüht den Einstellern so weit wie möglich entgegen zu kommen und haben ständig neue Ideen die auch umgesetzt werden. Im vergangenen Jahr wurde die Reitanlage die aus einem schönen Reitplatz und Roundpen besteht um einen Trailplatz erweitert. In diesem Jahr wird der Trailplatz mit Übungsgeräten bestückt. Eventuell soll auch eine Halle gebaut werden. 

Nachdem Mandoline sich wieder beruhigt hatte, fasste den Entschluss mich erst mal selber von Grund aus ausbilden zu lassen und auch für Mandoline einen erfahrenen Ausbilder zu suchen. Ich hatte das große Glück auf Klaus Fleischer zu stoßen, der uns seitdem mit viel Einfühlungsvermögen und größter Ruhe auf dem gemeinsamen Weg begleitet und mir auf seinem Fjordwallach zusätzlich Unterricht gibt. Klaus vermittelt mir die Sicherheit die ich brauche, bringt Kritik äußerst konstruktiv an und motiviert mich indem er in jeder Stunde meine Fortschritte lobt.

Zurück

Suche nach ...