Sind Pferde rassistisch?

Diese Frage kam vor ca. 2 Jahren im Freundeskreis auf, als ein Freund seine Fjordies in unserem damaligen Stall einstellen wollte. Klaus hatte nämlich die Erfahrung gemacht, dass sich Fjordpferde generell eher aneinander orientieren.

Nachdem Klaus seine Fjordies in dem Stall eingestellt hatte, stellten wir fest, dass sich auch dort die Fjordpferde sehr zusammenhielten. Wir konnten aber damals nicht ausschließen, daß für dieses Verhalten auch andere Ursachen in Frage kamen. Wir beobachteten nämlich, dass auch diejenigen Pferde besonders oft zusammen waren, die gemeinsam ausgeritten wurden, oder deren Besitzer oft gemeinsam in der Bahn ritten.

In einigen Fällen ging damit einher, dass diese Pferde sich auch besonders lange kannten.

Meine Freibergerstute Mandoline schätzte ich als sehr unabhängiges Pferd ein. Sie schloß sich keiner Gruppe so richtig an. Da so um die 30 Pferde in dem Stall eingestellt waren und der größte Teil als Herde den Sommer gemeinsam auf der Weide verbrachte, hätte Mandoline sowohl genügend Auswahl, als auch Gelegenheit gehabt. Selten erlebte ich eine deutliche Emotion bezüglich anderer Pferde. Mandoline ging ihrer Wege, auch wenn sie tolerierte, dass sich die Fjordies ihr anschlossen. Das lag aber sicherlich an den gemeinsamen Aktivitäten.

Im letzten Jahr bekam Mandoline dann ein Fohlen und damit erlebte ich zum ersten Mal, daß ihr ein anderes Pferd nicht egal war. Sie kümmerte sich vorbildlich um ihr Fohlen. Die Herde war ihr aber weiterhin schnurz-piep-egal. Sind auch Freiberger Herdentiere? Diese Frage wurde mir beantwortet, als ich im Sommer 2006 Mandolines Züchter besuchte und sehen konnte, dass Mandoline in einer großen Herde aufgewachsen war. An der Sozialisierung konnte es also nicht liegen.

In diesem Frühjahr kam dann der 3-jährige Freiberger Wallach Que d’Espoire in unsere Familie. Ab der ersten Sekunde war es um Mandoline geschehen, einmal wurde Que d’Espoire angequietscht und damit festgehalten wer der Boss ist. Seitdem sind Mandoline und Que d’Espoire praktisch unzertrennlich. Mandoline begleitet uns sogar zum Tor, wenn wir Quinn mal alleine von der Weide holen!

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