Doktryner

Der Vollbutaraber Doktryner war 1950 im polnischen Hauptgestüt Michalow gezogen worden. 1958 kam der Schimmel in die Schweiz Zum Teil war die Zufuhr von Araberblut zu Blutauffrischung gedacht, man wollte mit den Einkreuzungen den Freiberger aber auch modernisieren um die Absatzmöglichkeiten zu verbessern. In den 60er Jahren brachte die Umstellung der Landwirtschaft auf Maschinen die Freibergerzüchter in eine Zwickmühle. Immer weniger Pferde wurden in der Landwirtschaft benötigt, dafür wurden Reitpferde vermehrt nachgefragt. Da die Kreuzungsprodukte von Freibergern mit Anglonormännern nicht als genügend edel eingestuft wurden, kreuzte man zunächst elegantere Freibergerstuten mit den ausgesuchten Arabern an, um erst die Töchter aus diesen Verbindungen mit Anglonormännern zu verpaaren. Dies sollte den Freibergern ein edleres Aussehen geben und ihre Reiteignung verbessern. 1960 und 1962 war Doktryner auf der Hengststation Bellelay stationiert. Das Nationalgestüt hatte die Zahl der zu deckenden Stuten auf 30 begrenzt. Ausserdem mussten die Stuten bestimmten Linien zugehören und mit mindestens 84 Punkten bewertet worden sein. Voraussetzung für die Zulassung zu diesem Kreuzungsversuch war ausserdem, daß die Züchter eine Verkaufsvereinbarung unterschrieben, die auch den Preis festschrieb. So konnte das Nationalgestüt die Einhaltung der Regeln für diesen Zuchtversuch garantieren. Aus diesem Kreuzungsprogramm auch mit Stuten des Gestüts wurden folgende Hengste anerkannt: Don Diego (Jurassien), Don Camillo (Verdict), Don Quichotte (Héroique), Don Pedro (Raceur) und Don Pablo (Héroique). Don Quichotte (1959) wurde nur kurz in der Zucht eingesetzt. Aber Don Pablo ist es zu verdanken, daß die Doktryner-Linie noch nicht ausgestorben ist. Zur Zeit ist sein Nachkomme Don Flamingo und dessen Sohn Don Fenaco (mütterlicherseits auf Alsacien gezogen) in der Zucht aktiv. "..Doktryner gab liebenswürdige, temperamentvolle aber sehr leicht zu handhabende Pferde mit viel Ausdauer. Außerdem besitzen seine Kinder eine angeborene Fähigkeit zu fliegenden Galoppwechseln; leider haben sie allesamt einen schlechten Reitpferderücken, zu stark entwickelten Unterhals und mangelhaft ausgebildeten Widerrist. Das ist aber auch Fehler bei den Freibergern, und darum wurde Doktryner 1964 nach Polen zurückgegeben.."(E. Weiland, Pferdezucht in der Schweiz) Einige Töchter Doktryners wurden wie geplant mit Anglonormännern gekreuzt. Ein Beispiel für diese Strategie ist der 1964 gezogene Ramdam. Seine Mutter ist eine Doktryner-Tochter, sein Vater ist der 1963 aus Frankreich importierte Rase-Motte (v. Rantzau). Ramdam wirkte nur kurze Zeit als Beschäler und wurde dann kastriert. Im Jahr 1964 wurde Dorktryner für eine geringe Summe nach Polen zurückgegeben. Als erste arabische Nachkommen bekannter wurden erwarben amerkianische Züchter Doktryner zu einem sehr hohen Preis. Die Don-Linie gehört zum Programm der Linienerhaltung. 2003/2004 gab es durchschnittlich nur 8 Fohlen aus dieser Linie. Das entspricht 0,28% der Fohlen aus diesen Jahren. Don Flamingo, der Herrn Hans Braun jun. gehört war 2006 bei der Familie Monin auf Station und hat dort sicherlich für die Zukunft dieser Linie im Jura gesorgt.

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