Ibrahim SF x Ultimate XX

Im internationalen Sport sowie in der Sportpferdezucht hat die Kombination von Ultimate XX mit Ibrahim SF einen imposanten Einfluss. Kombinationen der Linienführung über den Selle francais Hengst Ibrahim SF mit dem Vollblüter Ultimate XX sind immer wieder erfolgreich, auch in die Freibergerzucht, eingekreuzt worden. Von den drei Vollbrüdern dieser Blutkombination: Que d'Espoire, Ivoire und Almé Z, ist Almé Z der erfolgreichste, er hat die europäische Springpferdezucht entscheidend mitgeprägt. Im Gegensatz zu den anderen beiden, ist Almé jedoch nicht in der Freibergerzucht eingesetzt worden. Almé Z ist mit Nachkommen wie Jalisko B, Quidam de Revel oder Baloubet de Rouet unsterblich geworden.

Familie 28 Qui-Sait

Que d'Espoire ist der Großvater des Hengstes Qui-Sait, Linienbegründer der Familie 28, in der Freibergerzucht. Die Q-Linie konnte über die Hengstlinie keine großen Erfolge erzielen. In den letzten Jahren zeigt sie sich aber, vor allem über die Hengstmütter und taucht bisher insbesondere über die Hengste Ethan, bzw dessen Urgroßmutter LC, oder Hengst Never BW und dessen Urgroßmutter Monia (Qui-Sait) vermehrt in den Abstammungen auf.

Eine Strategie die Züchter der Niederländischen KWPN Sportpferderasse in den letzten Jahrzehnten erfolgreich angewendet haben ist eine Linienzucht auf die Mütter aus solchen Verbindungen. 

Ivoire

Der zweite Vollbruder Ivoire wurde zwar in der Freibergerzucht eingesetzt, konnte aber keine Hengstfamilie gründen. Seine Tochter Fauvette ist die Mutter des Freibergerhengstes Vulcain. Es gibt noch einige Hengste aus diesem Zweig der V-Linie in der Zucht: Vol de Nuit, Vartan, Valens du Pontet, Vitali, Voyou und Valderama

Familie 27 Noé von Natif de Signet

Als erfolgreichste Einkreuzung aus dieser Blutkombination, kann zur Zeit der Linienbegründer der N-Linie, Natif de Signet angesehen werden (Familie 27 Noé), der sowohl väterlicher- als auch mütterlicherseits aus dieser Blutkombination hervorgegangen ist. Besonders erfolgreich ist der Freibergerhengst Népal, der mit Stand 2019 ca. 30 Hengst-Nachkommen in die Freibergerzucht gebracht hat. 

Blutanschluss an die L- & P-Linien

Die beiden jüngsten Familien N und Q, bieten außerdem den Blutanschluss an die L- und P-Linie. Noé und Qui-Sait sind Halbbrüder über ihre Mutter Salomé, die ebenso wie die L-Linie über Aladin/ Népal auf den Namensgeber der P-Linie, den Trakener Polarstern zurück gehen. 

Familie 23 Orson (Orimate du Mesnil)

Der Selle francais Hengst Orimate du Mesnil ist ebenso ein Produkt der Kombination von Vollblut und Selle francais (Anglo Normand). Sein Vater ist wieder Ultimate XX. Zwar findet sich Ibrahim SF selber nicht in seinem Pedigree, die Mutter Duchesse du Mesnil jedoch, bringt die Vorfahren Royal Chestnut (wie Ibrahim) und Cyrus SF (wie Que d'Espoire und Ivoire) mit.  Orimate du Mesnil konnte über seinen Sohn Orson (Familie 23) eine eigene Familie in der Freibergerzucht gründen, diese starb aber mit seinem Enkel Opus schnell wieder aus. 

Ein anderer Sohn Orimate du Mesnils, nämlich Orient (Selle francais), ist der Muttervater des Hengstes Cabaret. Cabaret wiederum ist der Muttervater der Hengste Euro und Cajoleur.  Auch wenn der Zweig über Cabaret als Hengstfamilie ausgestorben ist, erlebt er im Papier des zur Zeit sehr erfolgreichen, oben bereits erwähnten Hengstes Ethan (von Euro) eine Renaissance.   

Linienzucht auf Ibrahim SF und Ultimate XX

Wenn man der Logik der Linienzucht folgt ist die erfolgreiche Kombination von Euro mit einer Stutenfamilie Lambada (L-Linie & Q-Linie), die ebenfalls alle genannten eingekreuzten Hengste im Pedigree führt, kein Zufall.  Ethan ist ein gutes Beispiel als Produkt der Konsolidierung durch Linienzucht. Denn nur die wiederholte Zusammenführung der durch Kreuzungen entstandenen Individuen, in den nächsten Generationen, kann den vergänglichen Heterosiseffekt in langfristigen Erfolg festigen. Ethan vereint die Familien 23 Orimate du Mesnil, 26 Aladin und 28 Qui-Sait in seinem Pedigree.

Schon seit langem verfolgt man in der Sportpferdezucht die Strategie der Linienzucht, allerdings legt man dort auch besonderen Wert auf die Linienzucht auf Grundlage der Mütter. Gerade die gezielte Anpaarung von Pferden, deren gemeinsame Vorfahren sich ganz weit hinten im Pedigree befinden, ist in der Vergangenheit schon sehr erfolgreich gewesen. Der Freiberger ist eine Rasse deren gezielte Zucht und deren Dokumentation noch nicht soweit zurückreicht, wie in den Sportpferde- oder Veredlerrassen. Daher kommt man in vielen Fällen recht schnell an das Ende des Stammbaums. Die Population war und ist klein, die wenigen sehr erfolgreichen Hengst- und Stutenfamilien finden sich in allen Stammbäumen. Um so wichtiger wäre es Stammbäume zu veröffentlichen, die mehr Generationen aufzeigen, als das bisher der Fall ist. Leider ist auch die Dokumentation der Mütter in der Freibergerzucht für die Öffentlichkeit nicht einfach zugänglich. Erfreulich ist, dass der Zuchtverband in diesem Jahr erstmals detailliertere mütterlichen Abstammungen der Hengstkandidaten im Vorfeld der Veranstaltung in Glovelier 2022 veröffentlicht hat. 

Links

• Ibrahim: https://www.horsemagazine.com/thm/2010/08/ibrahim/
• Almé Z: https://sporthorse-data.com/sirepage/alme
• Almé Z und Ultimate xx: https://www.horsemagazine.com/thm/2010/08/alme/