Erkrankungen und Prävalenzen innerhalb der Freibergerpopulation

Für das Freibergerwebinar 2021 für die TWI-Akademie (https://twi.academy) habe ich ein paar Daten zusammengetragen, die ich euch hier auch zugänglich machen möchte.

Informationen habe ich vor allem vom Agroscope und vom Schweizerischen Verband für das Freibergerpferd:

https://www.fm-ch.ch/

https://www.agroscope.admin.ch/agroscope/de/home/ueber-uns/sng.html

 

 

CLF - Caroli Leberfibrose

CLF führt zu einer Vernarbung der Lebergefäße 

  • Erbgang monogen autosomal rezessiv
  • Das ursächliche Gen wurde gefunden
  • Der Markertest kann mit einer Sicherheit von 98% Sicherheit Träger vorhersagen
  • Alle Hengste werden getestet
  • Erfolg: Seit mehreren Jahren wurde kein betroffenes Fohlen mehr geboren
  • Eiffel & Evian sind nicht testbar (Test negativ aber Eiffel hatte ein erkranktes Fohlen)
  • Tritt in den ersten Lebenswochen auf verläuft nach 2 bis 6 Monaten tödlich
  • 6% der Rasse sind Träger (Stand 2011)
  • bei 2650 Geburten pro Jahr sind 10 Fohlen betroffen
  • 13 gekörte Hengste waren Träger: Ecu, Elias, Enjoy, Euridice, Harkon, Nankin des Aiges und Quistar (wurden positiv getestet)
  • Helix irrtümlich als Träger bezeichnet
  • FM Hengst Elu war Anlageträger (500 Nackommen, 200 in der Zucht)
  • Gründertier wahrscheinlich der Hengst Wigar (ist aber unsicher)

Darmerkrankungen

  • Der Freiberger ist im Vergleich zum CH-Sportpferd doppelt so oft von Durchfall betroffen
  • Studie: Erhebung der Prävalenz von Erbkrankheiten bei dreijährigen Pferden der Freiberger-Rasse
  • Zusammenhänge mit Haltung und Fütterung wurden nicht untersucht

Sommerekzem

  • Laut Studie von Gerber 1989 ist beim Freiberger 2% der Population betroffen 
  • Laut Studie 2007 Mele et al. sind 0,9% der Freiberger betroffen
  • Die Zahl ist als gering einzustufen
  • die Rückläufigkeit könnte auf die erhöhte Sensibilität der Züchter zurückzuführen sein

Sarkoid

  •  mit 11.9% ist die Anzahl der betroffenen Freiberger hoch (Mele et al. 2007 und Steiner, 1988)
  •  Studer et al. 2007 bezog sich auf das CH-Warmblut 11.5%
  • Mögliche Gründe -> Alter der Tiere (jüngere Tiere häufiger betroffen, Studie bezieht sich auf Ergebnisse bei 3-jährigen beim Feldtest
  • Weniger Sarkoide je länger die Weidezeiten sind
  • der Zusammenhang einer gemeinsamen Haltung von Rindern wurde leider nicht untersucht
  • es gilt als wahrscheinlich, das ein bei Rindern vorkommendes Papilloma-Virus für diese Erkrankung verantwortlich ist

 

"In der Literatur wird erwähnt, dass Wallache öfter von Sarkoiden betroffen sind als Stuten oder Hengste. Dies wird mit dem Eingriff der Kastration in Zusammenhang gebracht (Mohammed et al., 1992). Bei den von uns untersuchten Tieren war die Beziehung zwischen dem Sarkoidstatus und dem Geschlecht nicht signifikant. Von Bedeutung für die weitere Zuchtstrategie scheint uns die Tatsache, dass Nachkommen von Hengsten mit Sarkoiden nicht häufiger Sarkoide hatten als solche, deren Väter bei der Eintrittsuntersuchung keine Sarkoide aufwiesen. Somit ist nicht klar, ob ein Zuchtauschluss von Hengsten, bei denen anlässlich einer offiziellen Untersuchung Sarkoide gefunden werden, als Bekämpfungsmassnahme konsequent durchgeführt werden soll. " (Mele et al. 2007)

PSSM

  • Hengste werden getestet
  • Es wurden keine Hengste aus der Zucht genommen (laut Auskunft SFV, Testung erst seit 2020)
  • Träger waren Quemoy, Rigaf, Cabaret (laut SFV)
  • Für die Stutenpopulation ist kein verbindlicher Test vorgesehen (laut Auskunft SFV, Stand 11/2021)

OCD

  • Es gibt wenig Befunde beim Freibergerpferd
  • Kaum Studien zum Thema
  • ein Hengstkandidat wurde diagnostiziert
  • Starbek 2020

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