Interview mit der Zuchtgemeinschaft Freiberger zur Aar

1. Mandoline: Was unterscheidet den Freiberger von anderen Pferderassen?

Melanie Krug: Die Vielseitigkeit.

2. Mandoline: Wann hattet ihr euren ersten Freiberger?

Melanie Krug: Den ersten Freiberger haben wir vor 12 Jahren gekauft.

3. Mandoline: Wann habt ihr das erste Fohlen gezogen?

Manuela Hach: Das war vor 5 Jahren. Das war Polly, unser erstes Fohlen von Trevis und Hilla. Polly ist jetzt im Nachbarort. Es war nicht geplant Polly zu verkaufen. Die jetzige Besitzerin fragte uns, ob wir etwas zu verkaufen hätten und wir antworteten beide aus tiefstem Herzen: „Nein.“. Aber wir hatten ja Polly und verkauften sie dann doch, wenn auch nicht gerne.

4. Mandoline: Wieviele Freiberger habt ihr zurzeit insgesamt?

Manuela Hach: Ich habe sieben. Melanie Krug: Ich habe drei, also hat unsere Zuchtgemeinschaft zusammen 10 Freiberger.

5. Mandoline: Wie viele davon sind aus eurer eigenen Zucht?

Melanie Krug: Keines. Die Nachfrage ist so groß, dass wir alle verkaufen können.

6. Mandoline: Warum ist es richtig in Deutschland Freiberger zu züchten?

Manuela Hach: Weil es die einzige Rasse ist, die so vielseitig ist und auf der jeder Mensch reiten kann, egal ob es sich um Kinder oder Erwachsene handelt. Freiberger aus der Schweiz zu importieren ist für viele potentielle Käufer zu aufwendig. Der Weg ist zu weit, Import und Transport sind zu teuer, gerade dann wenn es sich um erwachsene Pferde handelt.

7. Mandoline: Haben wir hier in Deutschland einen Vorteil? Gibt es für mich als potentieller Kunde aus Deutschland, Gründe einen Freiberger aus Deutschland zu kaufen?

Melanie Krug: Weil ich diesen Freiberger schneller und einfach anschauen und ausprobieren gehen kann. Es gibt in der Schweiz Züchter, die hauptsächlich züchten um die Subventionen zu bekommen. Diese Züchter wählen für die Anpaarung den jungen Hengst aus dem Nachbarort, egal ob das passt oder nicht. Das ist bei den deutschen Züchtern nicht so.

Manuela Hach: Weil wir weniger Hengste haben und der Aufwand sowieso größer ist. Ein deutscher Züchter bekommt keine Subventionen, wir machen das mit Herzblut.

8. Mandoline: Was sucht ihr bei euren Zuchtstuten und was davon ist genau das, was ihr in eurer Zucht weitergeben wollt?

Manuela Hach: Ich mag das Sanftmütige an unseren Stuten. Sie sind überhaupt nicht zickig aber sie sind ganz tolle Mütter, die ihre Fohlen auch beschützen. Sie sind dem Menschen gegenüber extrem zugewandt.

Melanie Krug: Dieser tolle Charakter, das Sanftmütige dem Menschen gegenüber, dass sie sich so eng an den Menschen anschließen. Das kenne ich von keiner anderen Pferderasse.

9. Mandoline: Verkauft ihr eure Pferde hauptsächlich an den Endverbraucher oder auch an andere Züchter?

Manuela Hach: Immer an den Endverbraucher, es gibt ja nicht viele Züchter. Wir bekommen sehr positive Rückmeldungen. Melanie Krug: Wir haben noch immer mit allen Kunden Kontakt. Wir bekommen regelmäßig von allen Bilder geschickt.

10. Mandoline: Habt ihr Erfahrungen mit künstlicher Befruchtung?

Melanie Krug: Nein, wir haben ja unsere eigenen Hengste.

11. Mandoline: Züchtet ihr auch mit anderen Hengsten?

Manuela Hach: Wenn es bei einer Stute mit unseren Hengsten nicht passt, würde ich auch andere Hengste auswählen. Ich hatte mal eine Stute, bei der ich Larson in der Auswahl hatte. Es kam nicht dazu weil ich die Stute verkauft habe.

Melanie Krug: Ich hätte wahnsinnig gerne ein Fohlen von Nagano gehabt.

12. Mandoline: Bevorzugt ihr bestimmte Linien?

Manuela Hach: Eigentlich nicht. Aber ich mag die Harquis sehr gerne. Die sind sehr ehrgeizig und trotzdem super gut zu handeln. Diese wunderschönen großen Augen und die feinen Köpfe sprechen mich sehr an.

Melanie Krug: Wir hatten schon drei Harquis und haben sehr gute Erfahrungen mit ihnen gemacht.

13. Mandoline: Lasst ihr eure Nachzucht in die regionalen Stammbücher eintragen, oder beteiligt ihr euch auch an den Freibergertagen, die in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Freibergerverband abgehalten werden?

Melanie Krug: Wir haben bereits mit Pferden an der Fohlenschau in Gunzenhausen teilgenommen. Diese Freibergertage werden vom Deutschen Förderverein in Zusammenarbeit mit Bayrischen und dem Schweizerischen Zuchtverband abgehalten. Dort benoten Schweizer Richter, die vorgestellten Freiberger.

Manuela Hach: Die Pässe und Geld mussten wir abgeben. Wir haben ungefähr ein halbes Jahr auf sie gewartet. Ich habe natürlich immer wieder in Avenches angerufen, da ich die Pässe für Impfungen etc. brauchte. Als die Pässe zurückkamen war nichts eingetragen. Das Geld wurde nicht erstattet. Wir haben das schon zweimal gemacht, aber jetzt sparen wir uns das. Wir müssen mit den Fohlen vier Stunden dort hochfahren und dann kommt gar nichts dabei heraus.

Melanie Krug: Bei den Feldtests klappt das. Wenn man dreijährige in der Schweiz gezogenen Freiberger auf dem deutschen Feldtest vorstellt werden die Pferde eingetragen. Mit in der Schweiz gekörten Hengsten funktioniert es auch, aber in Deutschland gekörte Hengste sind in der Schweiz nicht anerkannt und die Nachzucht daher auch nicht.

14. Mandoline: Würdet ihr eure Pferde gerne einmal in der Schweiz vorstellen?

Manuela Hach: Jaaa! Ich finde Gymkhanas einfach toll, daran würde ich sehr gerne teilnehmen. Es wäre super zu zeigen wie toll unsere deutschen Freiberger sind!

15. Mandoline: Bereitet euch als deutschen Züchter die Vermarktung der Schlachtfohlen heute schon Probleme?

Manuela Hach: Ja, jetzt schon. Ich hatte bei unserer Nachzucht bisher immer das Glück, dass sie bereits bevor sie geboren wurden Interessenten hatten, obwohl ich ja gerne welche behalten würde. Aber wenn ich Pferde verkaufe, werde ich immer gefragt ob es sich um Schlachtfohlen handelt. Die meisten Anfragen ergeben dann nichts weiter, weil man lieber ein Schlachtfohlen retten möchte. Ich verkaufe weder teurer noch günstiger als die Schweizer, aber wenn man den Transport noch dazu rechnet ist ein Fohlen aus der Schweiz eher teurer. Dabei sind wir sehr sorgfältig mit den Fohlen. Sie bekommen alle ihre Impfungen termingerecht, sie werden entwurmt, sie kennen den Schmied, Hängerfahren usw. Unsere Pferde gefallen den Interessenten auch, aber es wird trotz Allem lieber gerettet.

Melanie Krug: Das ist einfach nicht richtig, es müssten doch diejenigen unterstütz werden, die sich Gedanken um die Zucht machen.

16. Mandoline: Welche Haltungsbedingungen sind optimal für den Freiberger? Unterscheidet sich das von anderen Rassen?

Melanie Krug: Offenstallhaltung ist optimal.

Manuela Hach: Im Sommer stellt sich die Frage wieviel mit dem Freiberger gemacht wird. Bei unseren fetten Wiesen, muss ich manchen Freibergern unserer Einsteller wegen der Rehegefahr die Wiesen zuteilen, ihnen wird dann noch Heu zugefüttert. Unsere kann ich so auf die Wiese stellen, sie vertragen das.

17. Mandoline: Wie seid ihr an eure Hengste gekommen?

Melanie Krug: Ich wollte einen Nachfolger zum meiner Freibergerstute, die in die Jahre gekommen war. Da ich ein eher ängstlicher Reiter bin und mich auf meiner Stute so wohl fühlte, sollte es beim Freiberger bleiben. Annie ist ein Fuchs mit breiter Blesse und ich wünschte mir etwas, das dazu passt. Darum schaute ich auf der Seite freiberger-emmental.ch um. Ich suchte nicht nach Schlachtfohlen, aber das war die einzige Seite mit einer sehr großen Auswahl. Damals hätte ich nicht gewusst, wo ich in Deutschland ein Freibergerfohlen hätte kaufen können. Zu der Zeit gab es praktisch keine Freibergerfohlen in Deutschland. Für mich war klar, dass ich ein Fohlen kaufen möchte, es selber aufziehen und auch ausbilden werde. Als ich das Bild von Trevis sah, wusste ich schon: das ist er!

Manuela Hach: Die Verkäufer hatten auch noch einen zweiten, den ich dann gekauft habe.

18. Mandoline: Wo überzeugen Rico und Trevis besonders?

Melanie Krug: Sein Wesen, das er auch an die Nachzucht weitergibt. Er ist cool, unerschrocken. Er ist immer lieb und für dich da, so dass du das Gefühl hast, dieses Pferd macht alles für dich.

Manuela Hach: Ich hatte aus Hilla ein Fohlen von Trevis und eines von Rico. Die beiden waren vom Charakter grundverschieden. Die erste von Travis ist in der Herde immer vorne weg. Wenn wir die Pferde umgestellt haben, von einer Weide auf die andere, ist sie immer vorne gelaufen, absolut unerschrocken und immer brav. Die Fohlen von Rico sind ein bisschen lebendiger. Sie sind lebhafter und springen schon mal zur Seite. Ricos Fohlen sind kerniger, sehr leistungsbereit, sie fragen immer: so und was können wir jetzt machen? Sie werden nicht müde. Beide Hengste zusammen anzuspannen ist darum etwas schwierig.

Melanie Krug: Ja, Hindernisfahren ist wirklich nicht Trevis Disziplin. Trevis ist lieb und er ist schön, das ist seine Aufgabe. Wenn es ums Hindernisfahren geht, ist ihm das alles zu schnell. Er läuft lieber schön als schnell, er zieht den Wagen und kann sich präsentieren, aber schnell reagieren mag er nicht so.

Manuela Hach: Ja das ist dann Ricos Disziplin, er reagiert schnell und zieht die Kutsche notfalls auch alleine. Trevis läuft nebenher und sieht schön aus. Wir haben eigentlich für jeden Geschmack, bzw. für jede Stute einen Hengst, wenn es von der Abstammung passt. Für trägere Stuten passt der Rico, hat man eine Stute mit viel Temperament könnte Trevis passen.

Melanie Krug: Wir bekommen von den Züchtern die Rückmeldung, dass das auch immer so geklappt hat, wie sie sich das erhofft hatten.

19. Mandoline: Hattet ihr schon andere Hengste?

Manuela Hach: Eigene nicht, aber ich habe schon mit anderen Hengsten gearbeitet. Ich bin Pferdewirtin und habe auf verschiedenen Gestüten mit Warmbluthengsten gearbeitet. Das ist etwas ganz anderes. Bei Warmbluthengsten musst du sehr aufpassen und immer 100%ig da sein. Ein Warmblüter im Deckgeschäft ist ganz anders, viel schwerer zu handeln. Das Warmblut wird nicht auf Charakter gezüchtet sondern auf sportliche Leistung. Manche Hengste mussten mit Maulkorb zum Decken oder zum Schmied gebracht werden, auch beim Aufhalftern musste man schon aufpassen, dass man nicht schlimm gebissen wurde. Die hatten teilweise ein sehr schnelles Hinterbein. Der Freiberger wird auf Charakter gezüchtet und das macht sich schon im Handling sehr bemerkbar.

20. Mandoline: Was sagt ihr auf dem Hintergrund solcher Erfahrungen zu den Einkreuzungsabsichten? Da sind ja Warmblutpferde im Gespräch.

Manuela Hach: Der Genpool der Freiberger macht Einkreuzungen ja noch nicht unbedingt notwendig. Ich bin nicht für Einkreuzungen. Ich bin glücklich mit dem Freiberger wie er ist, spritzig genug um viele Warmblüter stehen lassen zu können. Ich kann ihn aber trotzdem eine Woche wegstellen mich dann draufsetzten, ohne Angst haben zu müssen nach 10 Sekunden im Dreck zu liegen. Ich brauche keinen reinen Freiberger, aber es gibt zurzeit auch keine Notwendigkeit mehr einzukreuzen. Wir wollen ein Pferd das auf Charakter und Gebrauch gezüchtet wird und das haben wir doch. Private Warmbluthengste aus Deutschland sind nicht gefahren, Hengste aus den Landgestüten auch nicht alle.

Melanie Krug: Die Warmbluthengste stehen ja auch nicht für jede Stute zur Verfügung. Man hat da ganz bestimmte Vorstellung aus welchen Zuchtgebieten die Stute stammen muss um für die Hengste in Frage zu kommen. Freibergerstuten würden da gar nicht zugelassen.

21. Mandoline: Wie viele Stuten decken eure Hengste pro Jahr?

Melanie Krug: 4 bis 5. Wir haben ja in Deutschland gar nicht so viele Zuchtstuten.

22. Mandoline: Habt ihr die Mütter von euren Hengsten gesehen?

Melanie Krug: Ja wir haben unsere Hengste als Fohlen selber abgeholt und bei dieser Gelegenheit auch die Mütter gesehen, es waren sehr schicke Stuten, bei denen man aber gesehen hat, dass nichts mit ihnen gemacht wurde.

Manuela Hach: Wir selber legen großen Wert darauf, dass unsere Stuten auch genutzt werden. Wir haben Reitbeteiligungen die sehr zuverlässig sind. Sie genießen große Freiheiten, dürfen viel mit den Pferden unternehmen, aber sie haben auch die Pflicht wirklich regelmäßig zu kommen und dann auch mit den Pferden zu arbeiten. Wir haben hier tolle Möglichkeiten für lange Ausritte.

Melanie Krug: Es entstand ein persönlicher Kontakt zu den Züchtern, so dass wir weitere Fohlen gekauft haben. Die Züchter von denen wir Freiberger kaufen haben oft nicht viel Geld zur Verfügung, das sie in die Fohlen investieren können. Sie freuen sich, wenn die Fohlen nicht zum Metzger müssen. Leider kam das eine oder andere Fohlen schon verwurmt oder mit einem Infekt zu uns.

23. Mandoline: Wie sah das Körungsverfahren für eure Hengste hier in Deutschland aus?

Manuela Hach: Im ersten Schritt stellt man die Hengste auf der Vorkörung vor. Es gibt die Musterung des Exterieurs und der Gänge, an der Hand, auf hartem Boden. Dann wird entschieden, ob der Hengst zur Körung zugelassen wird. Die Gänge wurden noch einmal beurteilt, diesmal auch im Freilauf.

Melanie Krug: In der Körung wurden wir bei den Spezialrassen eingeordnet. Der Gang wurde noch einmal gemustert und die Reitpferdepoints beurteilt. Zur Beurteilung des Typs musste man sich erst einmal einarbeiten. Die 3-jährigen angekörten Hengste bekommen ein Kontingent an Stuten, die sie decken dürften. Dieses Kontingent können die Freibergerhengste hier nie erreichen, dafür gibt es zu wenige Zuchtstuten. Die entstandenen Fohlen bekommen Papiere. Der erste Jahrgang behält seine Papiere, auch wenn ihr Vater durch den Leistungstest durchfällt. Im ersten Jahr kamen keine fremden Stuten, Trevis erster Fohlenjahrgang besteht ausschließlich aus unserer eigenen Nachzucht.

Manuela Hach: Die endgültige Anerkennung als Hengst erfolgt ein Jahr später, 4jährig durch den Leistungstest. Es ist ein 30-tägiger Stationstest. Dort werden Typ, Charakter, Leistungsbereitschaft, also auch das Interieur beurteilt. Wenn ein Hengst hier durchfällt, bekommt er keine Zuchtzulassung.

Melanie Krug: Inhalt des Leistungstests waren kleine Geländesprünge, eine Dressuraufgabe die ungefähr einer leichteren A Dressur entspricht. Beim Fahren wird ebenfalls eine kleine Dressuraufgabe abgefragt. Auf Basis dieser Aufgaben werden die Gangarten beurteilt. Der Ausbilder, der Trevis während der 30 Tage geritten ist, ritt ihn auch am Prüfungstag. Ein Fremdreiter von Außerhalb gab ebenfalls eine Bewertung ab. Die Reiterinnen waren sehr begeistert von unseren Hengsten, auch die Fremdreiter haben Höchstnoten verteilt, weil unsere Hengste einfach so unkompliziert sind. Ich war gerade bei einer Stutenleistungsprüfung für Warmblutstuten. Dort ist keine Stute unter dem Fremdreiter so gelaufen, wie unter dem gewohnten Reiter. Teilweise haben sie den Fremdreiter gar nicht aufsteigen lassen. Das ist bei unseren Freibergern anders, auch wenn jemand fremdes reitet geben sie sich immer Mühe. Unsere Pferde bekommen Höchstnoten, egal ob es um Charakter oder Lernbereitschaft geht. Die Reiter, auch die Fremdreiter waren wirklich entzückt von unseren Pferden.

24. Mandoline: Werden die Pferde auch beim Fahren so beurteilt?

Manuela Hach: Beurteilt wird das Benehmen beim Einspannen, wie das Pferd anzieht, wie es sich stellt und biegt, Annahme der Hilfen ähnlich wie beim Reiten.

25. Mandoline: Wart ihr mit dem Körverfahren, wie es in Deutschland durchgeführt wird zufrieden?

Melanie Krug: Ja grundsätzlich schon. Schöner wäre es natürlich wenn es mehr Freiberger geben würde und wir nicht bei den Haflingern antreten müssten. Aber solange es wenige Freiberger gibt, wird sich das nicht ändern. Das Verfahren an sich ist vollkommen in Ordnung.

Manuela Hach: Wir gehören in die Zuchtrichtung Fahren und Reiten. Jeder Freiberger kann auch ein bisschen springen. Ich finde es vollkommen in Ordnung, dass sie in der Leistungsprüfung eine Geländestrecke mit ein paar Sprüngen machen und Dressur gehört auch dazu. Was die Verwendung angeht, gehörten sie in die Kategorie Haflinger.

26. Mandoline: Habt ihr eure Hengste selber auf die Leistungsprüfung vorbereitet?

Melanie Krug: Wir haben vorher schon selber etwas gemacht. Auf dem Leistungstest haben sie dann 4jährig die Möglichkeit unter Profireitern und –fahrern über 30-Tage noch mal zu reifen.

27. Mandoline: Habt ihr euch bei der Aufzucht schon Gedanken darüber gemacht, dass ihr Trevis und Rico später als Hengste vorstellen möchtet?

Melanie Krug: Eigentlich nicht. Beim Förderverein gab es aber einige Stimmen, die uns auf Grund der Abstammung von Trevis vorschlugen ihn vorzustellen. Es gibt ja nicht viele Nolos mehr. Da er sich toll entwickelte, haben wir es einfach versucht. Wir hatten ja auch schon eigene Stuten. Manuela Hach: Wir hatten sie in unserer Junghengstgruppe, bei der auch die älteren Wallache dabei sind. Wir stellen ältere Wallache dazu, damit sie die jungen erziehen. Wir hatten Plätze in der Aufzuchtgruppe ausgeschrieben und bis auf einen Haflingerhengst kamen ausschließlich Freibergerhengste. Mit Warmblütern würden wir die Aufzuchtgruppen nicht mischen, da doch anders gefüttert werden muss. Freiberger brauchen viel weniger, wenn man denen so viel füttern würde wie Warmblüter in der Aufzucht brauchen würde man ihnen schaden, besonders der Leber und den Nieren. Wenn man die Warmblüter so füttern würde wie unsere Freiberger hätten sie Mangelerscheinungen. Lediglich Stuten mit Fohlen bekommen etwas dazu, die jungen stehen auf der Weide. Dort haben sie noch einen Salzleckstein. Im Winter bekommen sie etwas dazu, auch etwas Mineralfutter.

28. Mandoline: Habt ihr überlegt die Hengste in der Schweiz ankören zu lassen?

Melanie Krug: Ich hatte das überlegt. Als ich die Papiere zugeschickt bekam entdeckte ich eine Klausel in der vereinbart wird, dass der Zuchtverband die Hengste übernehmen kann. Das wollte ich nicht unterschreiben. Manuela Hach: Ich fand das völlig uninteressant. Ich finde einen 30-Tage-Test mit 3 Jahren zu früh. Die Hälfte der Hengste lahmt anschließend. Ich finde es besser den Test 4-jährig zu machen, so wie das bei uns in Deutschland gemacht wird. Mit 4 Jahren sind die Pferde reifer. Kein Schweizer würde nach Deutschland zu einem Hengst decken kommen, selbst wenn sie in der Schweiz gekört wären. Die Schweizer haben ja selber genug Hengste.

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